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Die Elektromobilität hinke weit hinter den ursprünglichen Plänen hinterher, erklärten die Vertreter des Fachverbandes der Fahrzeugindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), des Arbeitskreises der Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung (IV) und des WKÖ-Bundesgremiums des Fahrzeughandels vor Journalisten. Im ersten Halbjahr sanken die Zulassungszahlen für Elektroautos in der EU um 0,4 Prozentpunkte auf 12,5 Prozent. Die “Autoländer” Deutschland und Österreich verzeichneten deutliche Rückgänge bei den Zulassungen. In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres seien die Zulassungszahlen für E-Autos hierzulande um knapp 8 Prozent zurückgegangen, führte Günther Kerle im Namen der Autoimporteure an.
Dass die Branche hinter der Transformation stehe, zeige sich bei den Patentanmeldungen. Immer mehr der rund 300 Patente, die von der Branche hierzulande jährlich angemeldet werden, beträfen neue Technologien. Die CO2-Bilanz zeigt hingegen, dass handeln angesagt ist. Denn der Verkehr ist für knapp 30 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich, wobei Pkw daran einen wesentlichen Anteil haben.
Die EU müsse sich außerdem für einen fairen Wettbewerb vor allem in Hinblick auf China sorgen. Die heimische Industrie müsse gegenüber teils hoch subventionierten chinesischen Herstellern gestärkt werden. Im Rahmen von Partnerschaften müssten etwa chinesische Hersteller nach Österreich geholt werden, betonte Tutner. Und es solle keine regionale Bevorzugung geben. So könne es nicht angehen, dass ein chinesisches Werk wie jenes von BYD in Ungarn zu 50 Prozent gefördert werde.
Das EU-Beihilferecht müsse ebenfalls angepasst werden, sodass die Branche bei Klima- und Umweltförderungen berücksichtigt werde. Und Großunternehmen sollten hier ebenfalls gefördert werden.
Das Ziel CO2-neutraler Pkw bis 2035 werde von der Branche begrüßt. Dazu sollte es aber eine Technologieoffenheit geben – es sollten also alle klimaneutral betriebenen Antriebe zugelassen werden. Dazu könnte man schon jetzt die Beimischungsquote von eFuels auf mindestens 30 Prozent erhöhen. Aber auch die Forcierung der Wasserstoff-Mobilität wäre eine Möglichkeit, dem Ziel näher zu kommen.
Der Fahrzeughandel hat ebenfalls Vorschläge parat, wie der Umstieg auf umweltfreundliche E-Autos gelingen könne, wie Klaus Edelsbrunner vom Bundesgremium betonte. So müsse die Förderung langfristig gesichert werden – auch die betriebliche. Steuerliche Vorteile wie Sachbezugsbefreiung und Vorsteuerabzug könnten diese Pkw für Unternehmen attraktiv machen.
Aber auch bei der Ladeinfrastruktur müsse sich einiges ändern. Es bedürfe einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur mit einer transparenten Preisgestaltung und einfachem Bezahlmethoden, sagte Edelsbrunner. Man könnte etwa kostenlose Kurzparkzonen für E-Autos anbieten, sagte Kerle.
Mit einer neuen Regierung wird man sicher in den Dialog treten, wie Tutner anmerkte. Auch mit der bisherigen Regierung habe das funktioniert. “Die Grünen hatten andere Positionen, aber trotzdem ist etwas weitergegangen”, merkte Tutner an.
Die vorgelegten Forderungen und Wünsche unterstützend reagierte auch die FPÖ Donnerstagnachmittag in einer Aussendung: “Die Fahrzeugindustrie ist in Österreich eine Schlüsselindustrie, rund 350.000 Arbeitsplätze sind direkt oder indirekt mit der Automobilwirtschaft verbunden”, merkte FPÖ-Technologiesprecher Gerhard Deimek an. “Es ist deshalb vollkommen unverständlich, dass man genau diese Industrie mit vollkommen überzogenen Regulatorien gängelt.”
(APA)