Bild: VW
Im Vergleich zum Krisenjahr 2020 hat sich der Umsatz der Autokonzerne damit um knapp ein Drittel erhöht, der Gewinn hat sich sogar verdreifacht. Die starke Umsatz- und Gewinnentwicklung gelang trotz eines rückläufigen Pkw-Absatzes: So ging die Zahl der verkauften Neuwagen im vergangenen Jahr um knapp drei Prozent zurück. Im vierten Quartal gab es ein Mini-Plus von 1,1 Prozent.
Beim Umsatz führte im vergangenen Jahr Volkswagen das Branchenranking mit 279 Milliarden Euro an – vor Toyota mit 258 Milliarden Euro und Stellantis mit 180 Milliarden Euro. Beim Gewinn lag ebenfalls Volkswagen mit 22,1 Milliarden Euro vorn – vor Stellantis (21,0 Mrd. Euro) und Mercedes-Benz (20,5 Mrd. Euro).
Im laufenden Jahr werde sich die Versorgung mit Halbleitern und anderen Vorprodukten weiter verbessern, erwartet Gall, sodass die Pkw-Produktion weiter an Fahrt gewinnen werde. „Die Liefersituation verbessert sich. Daher könnte der weltweite Absatz in diesem Jahr um bis zu zehn Prozent steigen. Die Herausforderung für die Autokonzerne wird darin bestehen, trotzdem die Preise hoch zu halten und keine Abstriche bei der Marge zuzulassen.“
Das werde vermutlich im Premiumsegment leichter fallen als im Volumen-Segment, erwartet Gall: „Angesichts der schwachen Konjunktur wird sich die Nachfrage voraussichtlich abschwächen – die Versuchung wird groß sein, darauf mit Preisnachlässen zu reagieren.“ Aber die Lehre aus der Pandemie sei klar: „Marge geht vor Volumen. Und Rabatte sind Gift für die Marge und kratzen am Image.“
Margenranking: Tesla vor Mercedes & BMW
Tesla erzielte im vergangenen Jahr die höchste Gewinnmarge unter den 16 von EY untersuchten Unternehmen. Der US-Elektroautobauer kam auf eine Marge von 16,8 Prozent und lag damit vor Mercedes-Benz (13,6 %) und Stellantis (11,7 %). Im Durchschnitt lag die Marge der untersuchten Unternehmen mit 8,4 Prozent minimal unter dem Vorjahresniveau (8,5 %). Im Jahr 2019, also vor dem Ausbruch der Pandemie, erwirtschafteten die Unternehmen nur eine Marge von 4,7 Prozent.
Für das laufende Jahr haben sich viele Konzerne hohe Profitabilitätsziele gesetzt –die aber laut Fuß nicht von allen erreicht werden: „Die Schere wird auseinandergehen, die Zeit der Traummargen wird für einige Unternehmen schon bald vorbei sein. Denn der Gegenwind wird stärker: Die Konjunktur schwächelt, die die Liefersituation normalisiert sich und die Auftragspolster aus der Pandemie sind irgendwann abgearbeitet.“