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Autokauf: VW, BMW und andere Hersteller machen Schluss mit Rabatt durch Händler

Der Autokauf beim Händler ist persönlicher als im Internet – und ein paar Prozent Rabatt springen auch noch raus. Bei immer mehr Herstellern soll damit aber künftig Schluss sein.

Update vom 9. Januar 2023, 13:05 Uhr: Das Agenturmodell, bei dem Händler den Autokauf nur noch vermitteln dürfen, macht immer mehr Schule. Wie BMW plant offenbar auch VW den kompletten Umstieg auf dieses Prinzip, das der Konzern bei Elektromodellen schon erprobt hat. „Wir brauchen das Agenturmodell, das ist unabdingbar“, sagte Klaus Zellmer, Vorstandschef der VW-Marke Škoda und früherer VW-Vertriebschef, im Handelsblatt.

Autokauf: VW, BMW und andere Hersteller Schluss mit Rabatt durch Händler

Auch der nach VW zweitgrößte Autokonzern Europas, Stellantis mit seinen 14 Marken (u.a. Opel, Peugeot, Fiat), plant angeblich Ähnliches, und will in diesem Jahr vorerst in Österreich und den Benelux-Staaten damit starten. Beim Agenturmodell kauft der Kunde nach der Beratung durch den Händler das Auto direkt beim Hersteller – zum Listenpreis und ohne die Möglichkeit, einen Rabatt herauszuhandeln

autokauf: vw, bmw und andere hersteller machen schluss mit rabatt durch händler

Auch bei VW soll der Autokauf künftig über die Zentrale erfolgen. (Symbolbild) © Ole Spata/dpa

Erstmeldung vom 13. Dezember 2022. 10:02 Uhr: Grundsätzlich ist Autofahren keine günstige Angelegenheit. Zwar lassen die Kraftstoffpreise derzeit eher etwas nach, aber an anderen Ecken schlägt die Inflation umso heftiger zu. Etwa beim Neuwagenkauf: Viele Automodelle werden immer teurer, auch weil bisherige Basismodelle entfallen – so geschehen beim VW Golf und dem elektrischen ID.3.

Auch BMW guckt da natürlich nicht untätig zu, und hat schon ordentlich an der Preisschraube gedreht. Nun wollen die Münchner ihren Händlern und Kunden auch noch eine beliebte Möglichkeit nehmen, einen Preis für ein neues Auto auszuhandeln, mit dem beide Seite gerade noch so leben können.

Autokauf: BMW und Mini machen Schluss mit Rabatt durch Händler

Die Rede ist vom Händler-Rabatt: Bei den meisten Autoherstellern lassen die Verkäufer üblicherweise ein paar Prozente vom Listenpreis nach, um ins Geschäft zu kommen – je nach Marke und Modell mal mehr, mal weniger. Aber ein bisschen was geht immer, wie man in der BMW-Heimat München sagt. Der Nachlass wird dann entweder vom Kaufpreis abgezogen, oder in der Leasingrate verrechnet (während das neumodische Auto-Abo bislang recht stabile, hohe Preise zeigt).

BMW jedenfalls hat sich zum Ziel gesetzt, den kleinen Preisverfall vor Ort zu stoppen. In Zukunft dürfen die Händler (und natürlich Niederlassungen, bei denen der Hersteller ohnehin mehr Kontrolle über die Preise hat) die Kunden zwar beraten und auch den Verkauf eintüten. Den Vertrag allerdings schließt der Käufer künftig nicht mehr mit dem Händler, sondern direkt mit BMW beziehungsweise dessen Tochter Mini ab. Zum Listenpreis natürlich.

Autokauf: Ab 2024 Agenturmodell für Mini, ab 2026 für BMW

So jedenfalls erklärte es Vertriebsvorstand Pieter Nota der Automobilwoche: „Wir werden 2024 mit der Marke Mini in Europa starten und 2026 ein Agenturmodell für alle BMW-Modelle einführen.“ Damit tritt der Händler nur noch als Vermittler und Kundenberater auf – so, wie es Tesla mit seinem Vertriebsprinzip immer schon praktiziert.

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Auch neue Marken wie Hyundais Edel-Ableger Genesis, der komplett auf ein Händlernetz verzichtet, haben volle Kontrolle über die tatsächlich gezahlten Preis. Künftig macht es auch bei BMW keinen Unterschied mehr, ob man den Neuwagen vor Ort bestellt, oder auf der Homepage über den Konfigurator zusammenklickt. Das neue Prinzip gelte „sowohl für das Auto, das ein Stammkunde bei seinem Händler kauft, als auch für Fahrzeuge, die Kunden komplett online kaufen“, erklärt Pieter Nota: „In diesen Fällen müssen sie einen Agenten auswählen, der das Fahrzeug ausliefert. Die Provision bleibt in beiden Fällen erhalten.“ Dem Kunden davon etwas abgeben kann er künftig aber wohl nicht mehr.

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