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Autoindustrie: Deutsche Autobauer verzeichnen drastischen Absatzrückgang im Inland

Der Verband der Automobilindustrie ist alarmiert: Im Heimatmarkt leiden deutsche Autohersteller unter einer massiven Absatzschwäche. Eine Ifo-Expertin sieht trotzdem noch Chancen für die Branche.

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Autoindustrie: Deutsche Autobauer verzeichnen drastischen Absatzrückgang im Inland

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet mit zunehmend schwierigen Bedingungen für die deutschen Autohersteller auf dem Heimatmarkt. „Die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage beeinträchtigt das Konsumverhalten der Verbraucher und sorgt für eine vergleichsweise schwache Pkw-Nachfrage“, sagte VDA-Chefvolkswirt Manuel Kallweit der „Augsburger Allgemeinen“.

Die Inlandsverkäufe lägen massiv unter dem Niveau vor Ausbruch der Coronakrise. In Deutschland werde der Neuwagenabsatz in diesem Jahr auf 2,8 Millionen sinken. „Das ist rund ein Viertel weniger als im Vorkrisenjahr 2019.“

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Die Entwicklung in Deutschland sei kein Einzelfall, sondern Teil eines global schwierigen Marktumfelds, sagte Kallweit. „Die Gewichte im Weltmarkt verschieben sich.“ In Europa und den USA würden in diesem Jahr rund 3,7 Millionen Fahrzeuge weniger verkauft als vor der Krise. China und Indien verzeichneten dagegen ein Plus von vier Millionen Fahrzeugen.

Angesichts der Probleme hat jüngst Volkswagen einen verschärften Sparkurs angekündigt und erstmals auch Werksschließungen in Deutschland nicht mehr ausgeschlossen.

Ifo-Expertin: Autoindustrie nicht abschreiben

Trotz Krise und mieser Stimmung in der deutschen Autoindustrie sieht Wirtschaftsforscherin Anita Wolf, Expertin des Ifo-Instituts, Hoffnung. Sie würde die Branche nicht abschreiben, sagte die Wirtschaftsforscherin auch angesichts des jüngst vom Ifo vermeldeten „Sturzflugs“ der Stimmung. „Es ist nicht die erste Krise, durch die die Automobilindustrie durchmuss.“ Und es werde auch nicht die letzte sein.

In der Vergangenheit habe die Autoindustrie sich in Krisen sehr resilient und stark bei Innovationen gezeigt, betonte Wolf. Diese Anpassungsfähigkeit habe man beispielsweise im Umgang mit den Lieferkettenschwierigkeiten der vergangenen Jahre oder bei der Entwicklung der Patente zum Elektro-Antriebsstrang gut sehen können. Grundsätzlich sieht Wolf diese Resilienz auch bei den Zulieferern. „Mein Eindruck ist, dass die meisten sich relativ gut angepasst haben.“ Dies gelte besonders für diejenigen, die sich darauf eingestellt hätten, dass der Elektromotor kommt.

Allerdings sieht Wolf auch die Schwierigkeiten der Branche: Insgesamt habe die deutsche Autoindustrie bei der Elektromobilität sehr spät reagiert, moniert sie. Zudem habe sie – anders als neue reine Elektro-Anbieter beispielsweise aus China – die Herausforderung, mit Doppelstrukturen sowohl Verbrenner als auch Elektroautos zu produzieren.

Dazu kämen angesichts des starken Wettbewerbs auch andere Themen wie geänderte Kundenerwartungen. Im wichtigsten Elektromarkt China sei es sehr viel wichtiger, was ein Auto an Info- und Entertainment zu bieten habe – und da seien die Deutschen noch im Rückstand.

ADAC lobt Förderung von E-Dienstwagen

Neben diesen strukturellen Problemen leide die Autoindustrie zudem an der allgemeinen weltweiten Konjunkturentwicklung. Das trifft die exportorientierte Branche besonders. Beim jüngst vom Ifo veröffentlichten monatlichen Branchenklima war auch der Indikator für die Exporterwartungen deutlich gesunken und lag mit minus 29,6 Punkten so tief wie schon lange nicht mehr.

Ein richtiger Schritt aus der Misere ist dem ADAC zufolge die geplante Förderung von Dienstwagen mit E-Antrieb. Entsprechende Steuervorteile hatte das Kabinett zuvor auf den Weg gebracht.

„Rund zwei Drittel der Pkw-Neuzulassungen hierzulande entfallen auf gewerbliche Halter, die beim Kauf oder Leasing von rein batterieelektrischen Fahrzeugen derzeit noch besonders zurückhaltend sind“, so der ADAC. Steuervorteile kämen den Herstellern zugute, aber auch den Verbrauchern, da die Fahrzeuge nach wenigen Jahren auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich seien.

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