Fuhrpark

Autofahren früher: Mit vier Bier und ohne Gurt

Früher war Autofahren nicht unbedingt besser. Aber einiges war ganz anderes geregelt.

autofahren früher: mit vier bier und ohne gurt

Mit viel Bier und ohne Gurt ans Steuer – so anders war Autofahren einmal

Früher war Autofahren nicht unbedingt besser. Aber einiges war ganz anderes geregelt.

Weniger Komfort, aber auch weniger Regeln

Nicht nur der Trend zur Elektromobilität hat uns zuletzt gezeigt, dass Autofahren eine Sache ist, die sich immer weiterentwickelt. Aus heutiger Sicht ist auch bei den in jedem Fuhrparkmanagement verwalteten Fahrzeugen mit Diesel und Benzin vieles ganz anders als noch vor einigen Jahrzehnten. Und das gilt nicht nur für die Technik, sondern auch für das, was wir beim Autofahren heute nicht mehr dürfen. Ein Blick zurück in der Automobil-Historie zeigt: Es gab zwar einst deutlich weniger Komfort, aber auch weniger Regeln.

Diese Dinge waren früher für Autofahrer ganz normal:

  1. Lenken war Schwerstarbeit
    Denn die Servolenkung, die das Lenken für uns heute so kinderleicht macht, gab es früher nicht. 1926 wurde die erste Servolenkung entwickelt und als Patent angemeldet. Aber erst 1951 stellte Chrysler den ersten Pkw mit Servolenkung vor und bis sie Standard wurde, dauerte es weitere Jahre. Vor allem das Einparken war also früher extrem kräftezehrend. 
  2. Der Anschnallgurt war keine Pflicht
    Erst 1976 wurde die Anschnallpflicht in Deutschland eingeführt. Und es dauerte weitere fünf Jahre, bis sie auch auf dem Rücksitz galt. Erst 1984 hatte jeder, der dagegen verstieß, mit einem Bußgeld zu rechnen. Gerade in den Anfangsjahren waren die deutschen Autofahrer äußerst erbost über diese Pflicht, die sie als Eingriff in ihre Freiheit empfanden. Gewirkt hat die Anschnallpflicht allerdings tatsächlich – die Zahl der Verkehrstoten von rund 20.000 in den frühen 1970er Jahren sank auf rund 2500 im Jahr 2021. 
  3. Kindersitze waren nicht vorgeschrieben
    Tatsächlich mussten auch Kinder bis 1993 nicht extra in einem Kindersitz gesichert werden. Heute werden für den Verstoß gegen diese Pflicht mindestens 30 Euro Bußgeld fällig. Wer sein Kind ganz ohne Sicherung befördert, bekommt 60 Euro Geldstrafe und einen Punkt in Flensburg. 
  4. Bremsen war gar nicht so einfach 
    Das Zauberwort, das das änderte, war erst der Bremskraftverstärker. Erst in den 1960ern kam er bei höherpreisigen Fahrzeugen zunehmend in Mode. Noch in den 1980er Jahren war er keineswegs bei jedem Auto Standard.
  5. Zum Blinken gab es einen Winker
    Beim Abbiegen musste früher der Winker gesetzt werden. Seit den 1920ern ein Vorläufer des Blinkers, nur, dass der Winker seitlich am Auto ausklappte und dabei leuchtete, um den Fahrtrichtungswechsel anzuzeigen. Erst ab 1956 war es bei Neufahrzeugen Pflicht, dass diese mit einer Blinkanlage ausgestattet waren. Übrigens: Vor der Erfindung der Winkers musste man beim Abbiegen noch wie beim Radfahren die Hand aus dem Fenster halten – was auf der rechten Seite ohne Beifahrer schon schwierig wurde. 
  6. Ein paar Bier waren kein Problem
    Zumindest winkte nicht gleich der Verlust der Fahrerlaubnis. Denn für Alkohol am Steuer gab es bis sage und schreibe 1953 überhaupt keine Promillegrenze. Dann wurde zunächst immerhin noch ein Alkoholspiegel von unter 1,5 Promille toleriert. Weil die Anzahl der angetrunkenen Verkehrstoten hoch war, wurde die Grenze nach und nach gesenkt. Seit 1973 lag sie bei 0,8 Promille, heute bei 0,5 Promille – was je nach Größe und Gewicht bereits beim zweiten Bier überschritten sein kann. Wenn der Fahrer sich auffällig verhält, ist übrigens heute schon ab 0,3 Promille die relative Fahrtüchtigkeit erreicht. 
  7. Wir schauten in die Straßenkarte
    Das haben die meisten von uns zumindest in ihrer Kindheit noch miterlebt. Erst 1994 war der BMW 7er das erste europäische Auto mit verbautem Navigationssystem. Heute ist es für uns schwer vorstellbar, ohne die Ansagen des Navigationssystems fremde Wege zu finden. 

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