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Autoallianz: Renault schraubt Anteil an Nissan zurück

Renault und Nissan ordnen ihre Allianz neu. Die Franzosen reduzieren ihren Anteil an Nissan, sodass künftig beide in gleicher Höhe aneinander beteiligt sind. Das Ungleichgewicht machte den Japanern lange zu schaffen. Renault-Chef Luca de Meo verliert damit an Einfluss.

autoallianz: renault schraubt anteil an nissan zurück

Autoallianz: Renault schraubt Anteil an Nissan zurück

Nach monatelangen Verhandlungen haben sich Nissan und Renault auf eine Überkreuzbeteiligung in jeweils gleicher Höhe von 15 Prozent geeinigt. Im Rahmen dessen werde Renault seinen Anteil an Nissan von rund 43 auf 15 Prozent reduzieren und den 28-prozentigen-Anteil an dem japanischen Autohersteller an einen französischen Treuhänder übertragen, teilte Renault am Montag mit. Nissan kündigte an, sich an der Elektroauto-Tochter von Renault zu beteiligen.

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Die Vereinbarung sehe zudem vor, dass Renault über den Treuhänder seine Nissan-Aktien in einem koordinierten Verfahren verkauft, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist. Der Konzern werde nicht verpflichtet, dies in einem bestimmten Zeitraum zu tun. Die Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Vorstandsgremien.

Nissan will in Renault-Tochter Ampere investieren

Unterdessen wollen beide Unternehmen und ihr Juniorpartner Mitsubishi ihre Zusammenarbeit bei bestimmten Projekten in Indien, Lateinamerika und Europa vorantreiben. Renault-Chef Luca de Meo (55) baut den Konzern kräftig um und will das Geschäft in fünf eigenständige Teile spalten. Die Produktion der Verbrennermotoren will Renault sich zur Hälfte mit der chinesischen Gruppe Geely teilen, die bereits die Marke Volvo besitzt. Nissan will den Angaben zufolge auch in Renaults neue Elektroauto- und Softwaresparte Ampere investieren, die an die Börse gehen soll.

Seit Monaten hatten Renault und Nissan intensiv darüber verhandelt, wie sie ihre Zusammenarbeit künftig gestalten. Seit die beiden Autohersteller Anfang Oktober bekannt gaben, dass sie Gespräche zur Umstrukturierung ihrer Allianz führen, haben die Aktien von Renault fast 25 Prozent zugelegt, während die Titel von Nissan 3 Prozent gewannen.

Renault und Nissan arbeiten in ihrer Allianz bereits seit zwei Jahrzehnten zusammen. In den vergangenen Jahren gab es jedoch Streit zwischen den Partnern: Vor allem nach dem Skandal um Ex-Renault- und Nissan-Chef Carlos Ghosn (68) stand die Allianz auf der Kippe. Der jetzt vereinbarte Anteilsverkauf würde ein Ungleichgewicht beseitigen, das den Japanern schon lange zu schaffen macht.

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