Immer wieder ist es in den vergangenen Jahren in der Chery Firmenzentrale in Wuhu um den Marktstart in Europa gegangen. 2024 soll es nunmehr soweit sein, nachdem erste Modelle bereits seit 2021 in Italien angeboten werden und die Europazentrale nahe Frankfurt 2018 eingeweiht wurde. Der chinesische Autokonzern ist seit 20 Jahren der erfolgreichste Pkw-Exporteur China. Allein im vergangenen Jahr 2022 wurden von den mehr als 1,2 Millionen produzierten Fahrzeugen mehr als ein Drittel in alle Welt verschifft. Die Zahl der 450.000 Exportfahrzeuge soll sich nach den eigenen Vorgaben in diesem Jahr verdoppeln, indem das eigene Angebot in neue Regionen ausgeweitet wurde. Nachdem sich Chery zunächst auf die weniger große Einzelmärkte wie Australien, Neuseeland, Südamerika oder Afrika konzentriert hatte, soll nach der Türkei oder Israel in 2024 nun der Generalangriff auf Europa erfolgen. Dabei ist Chery Automobile der umsatzstärkste Geschäftsbereich der Chery Holding aus der Provinz Anhui. Chery gilt im chinesischen Wettbewerb als besonders effektiv, denn bei dem Autobauer arbeiten allein in Entwicklung über 5.500 Personen, die stolz auf mehr als 20.000 Patente sind.
Große Pläne
Chery auf der Auto China 2023
Das aktuell bestehende globale Produktionsnetzwerk aus 14 Standorten soll in den kommenden Jahren um neue Fertigungsstätten in aller Welt erweitert werden. Dabei betreibt Chery an seinem Stammsitz das größte Sicherheits- und Crashtest-Zentrum in Asien. Gerade erst wurde der Chery Omoda SUV mit einer Fünf-Sterne-Bewertung im Euro-NCAP-Test ausgezeichnet. „Wir können Sicherheit”, erläutert Jochen Tüting, Leiter Entwicklung und Geschäftsführer der Chery Europe GmbH, „die Zeiten, in denen in China gefertigte Fahrzeuge mit europäischen Wettbewerbern nicht mithalten konnten, sind längst passé.“ Die Europazentrale der Chinesen mit entsprechendem Design- und Entwicklungszentrum befindet sich im hessischen Raunheim.
Beide Modelle feierten ihre Weltpremieren auf der Auto China im vergangenen April in Shanghai. Der Omoda 5 soll als Elektroversion mit einer Batterieladung bis zu 450 Kilometer weit kommen. Auch ein Plug- in-Hybride ist im Gespräch, der mittelfristig bis zu 200 Kilometer fahren ohne, ohne an die Ladesäule zu müssen. Die eigenen Ziele sind ambitioniert: Bis 2030 will Chery jährlich weltweit 1,4 Millionen Fahrzeuge von Omoda und Jaecoo verkaufen. „Wir wachsen wie ein Helikopter“, strahlt Charlie Zhang, Chery Automobile International Executive Vice President.