Wer sein Auto zu einem guten Preis verkaufen möchte, sollte auf einiges achten. AUTO BILD gibt wertvolle Tipps zum Gebrauchtwagen-Verkauf!
- Privat oder Händler, auf welchem Weg verkaufen?
- Verkauf über Ankaufportale bzw. Auktionsportale
- Darauf beim Privatverkauf achten
- Gebrauchtwagen-Preis richtig festlegen
- Die Optik ist entscheidend
- Kleine Investitionen zahlen sich aus
- Gute Präsentation ist die halbe Miete
- Welche Unterlagen werden zum Verkauf benötigt?
- Tipps im Überblick
Inhaltsverzeichnis
Privat oder Händler, auf welchem Weg verkaufen?
Privatverkauf: Der Privatverkauf des Gebrauchtwagens bietet dem Verkäufer einige Vorteile: Er kann selbst über den Preis und die Bedingungen bestimmen. Allerdings benötigt man für den Verkauf in Eigenregie auch ein wenig Geduld, denn je nachdem in welchem Preissegment der Wagen liegt, kann es ein wenig dauern, bis ein Käufer gefunden ist. Um den Gebrauchten an den Mann zu bringen, führt der Weg in der Regel über ein Inserat – entweder im Internet in Gebrauchtwagenbörsen oder in der Zeitung. Wer mag, kann sein Auto auch in themenbezogenen Internet-Foren oder Gruppen in sozialen Medien anpreisen. Hier finden sich oft Liebhaber, die ein bestimmtes Modell zu schätzen wissen.
Verkauf über Ankaufportale bzw. Auktionsportale
Auch Online-Auktionsportale wie z.B. carsale24.de und wirkaufendeinauto.de, die sich auf das Ankaufen von Gebrauchtwagen spezialisiert haben, sind einen gute Option für eine Online-Wertermittlungen. Bei carsale24 ist ein Vorteil, dass der ermittelte Preis der tatsächliche Verkaufspreis ist. Spätere Überraschungen wie z.B. eine Nachverhandlung gibt es nicht. Zu dem angezeigten Preis holt der Käufer das Fahrzeug beim Verkäufer ab und übernimmt auch noch die sonst kostenpflichtige Abmeldung. Allerdings liegt der Preis oftmals leicht unter dem tatsächlichen Wert des Autos. Die Ankäufer müssen schließlich noch in Aufbereitung und Garantien investieren und sind daran interessiert, mit dem Weiterverkauf Gewinn zu machen. Um dabei wettbewerbsfähig zu bleiben, werden die Preise streng kalkuliert. Weitere Details könne sie auch in unserem großen Praxistest nachlesen.
Darauf beim Privatverkauf achten
• Nichts unterschreiben, was der Käufer mitbringt! Nur der eigene Vertrag wird unterschrieben. Macht der Käufer Druck und will eine schnelle Unterschrift, den Verkauf abbrechen. Der Verkäufer bestimmt die Regeln.
• Anzahlungen sind tabu! Ausnahme: Der Rest wird bei Abholung bar bezahlt. Niemals ein Auto übergeben, wenn der Kaufpreis noch nicht vollständig entrichtet ist.
• Nur Bares ist Wahres! Nur wer den Kaufpreis bar übergibt, bekommt Schlüssel und Papiere. Auf keinen Fall Schuldscheine, Überweisungen, Kreditkarten, Teil- oder Ratenzahlungen akzeptieren.
• Auto nur abgemeldet übergeben! Ansonsten droht Ärger, wenn der Käufer das Auto nicht wie vereinbart ummeldet. Solange der Wagen auf den eigenen Namen läuft, zahlt man selbst Steuern, Versicherung und Bußgelder. Auch wenn der Übergabezeitpunkt im Kaufvertrag schriftlich festgehalten ist.
• Verkauf sofort melden! Zulassungsstelle und Versicherung müssen wissen, dass der Wagen verkauft ist. Kaufvertrag an beide faxen oder per E-Mail senden!
Gebrauchtwagen-Preis richtig festlegen
Weitere Infos liefert zum Beispiel Marktbeobachter Schwacke. Für 7,90 Euro erfolgt hier eine Fahrzeugbewertung, die auch Sonderausstattungen berücksichtigt. Noch genauer schätzt der TÜV den Wagen ein. Diese Begutachtung kostet aber auch deutlich mehr Geld. Folgt auf das Inserat ein regelrechter Ansturm, kann das ein Indiz dafür sein, dass der Preis zu niedrig ist. Meldet sich andersherum auch nach längerer Zeit niemand, sind die Preisvorstellungen vielleicht überzogen.
Die Optik ist entscheidend
Um das Auto erfolgreich und zu einem guten Preis zu verkaufen, ist vor allem die Optik entscheidend. Denn vor Ausstattungslisten, Serviceheft und technischen Daten sehen die Interessenten zuerst das Auto von außen. Dabei gilt: Ein Wagen, der einen gepflegten Eindruck macht, wird mehr Interesse wecken, als ein Gebrauchter, der außen noch dreckig und innen vollgekrümelt ist. Deswegen sollte er vor den ersten Probefahrten noch mal gewaschen und gegebenenfalls poliert werden. Bei der Reinigung auch auf Details achten: Käufer werden auch Reifen und Felgen sowie den Zustand unter der Motorhaube genau begutachten. Auch der Innenraum sollte ausgesaugt und gereinigt werden. Wer dabei nicht selbst Hand anlegen möchte, kann die Innenraumreinigung für circa 100 Euro beim Aufbereiter machen lassen. Ablagefächer und Kofferraum ausräumen – alles, was nicht in den Wagen gehört, fliegt raus. Aber Vorsicht: Zu viel des Guten, kann sich ins Negative auswirken. Eine Motorwäsche könnte den Eindruck erwecken, dass verdächtige Ölspuren beseitigt wurden.
Kleine Investitionen zahlen sich aus
Gute Präsentation ist die halbe Miete
Ist der Gebrauchtwagen aufgehübscht und durchgecheckt, ist der Verkaufserfolg letztlich nur noch eine Frage der Präsentation. Dabei gilt natürlich der gleiche Grundsatz wie in allen anderen Bereichen: Wer etwas zu verkaufen hat, preist es an. Das Auto sollte umfassend mit allen Details – aber vor allem auch ehrlich (!) – beschrieben werden. Neben allen Ausstattungsmerkmalen und Besonderheiten werden also auch Mängel aufgezählt. Das schafft schon vor dem ersten Treffen Vertrauen beim potenziellen Käufer. Und – bei privaten Inseraten: Bilder sind das A und O. Ohne Fotos sinken die Verkaufschancen rapide. Aber auch mit schlechten Fotos, werden sich nur wenige Interessenten melden.
Wer zum Beispiel im Sommer sein Cabrio verkaufen will, es aber auf den Fotos im Schnee zeigt, erweckt den Eindruck, der Wagen stehe schon seit dem Winter zum Verkauf. Die Bilder sollten also die richtige Sprache sprechen, kurz gesagt: Will man seinen Garagenwagen loswerden, wird er vor der Garage geknipst. Der Käufer sieht: Der stand schön trocken. Das ausgefüllte Serviceheft wird abfotografiert. Der Käufer sieht: Der Wagen ist gepflegt. Auf den Fotos wird eine kleine Beule am Heck gezeigt. Der Käufer sieht: Hier hat niemand etwas zu verbergen. Gleichzeitig kann der Interessent schon einschätzen, dass der “kleine Kratzer an der Fahrertür” in der Realität gar nicht so schlimm ist, wie er im Inseratstext klingt. Wer seine Verkaufschancen weiter steigern und mehr Aufmerksamkeit erregen will, macht zum Beispiel ein Youtube-Video.
Welche Unterlagen werden zum Verkauf benötigt?
Beim Verkauf sollte das Auto mit allen dazugehörigen Unterlagen übergeben werden. Dazu zählen nicht nur die Zulassungsbescheinigung Teil I und II (Fahrzeugschein und -brief) sowie alle Schlüssel, sondern auch die Prüfbescheinigung der letzten Hauptuntersuchung und das Serviceheft. Auch etwaige Garantiebescheinigungen, Wartungs- oder Reparaturrechnungen dürfen nicht fehlen. Wurde etwas an dem Auto verändert, müssen auch die jeweiligen Abnahme-Berichte und Zulassungsbescheinigungen übergeben werden.
Tipps im Überblick
• Das wichtigste beim Auto-Verkauf ist der Preis. Verkäufer sollten sich deswegen ein umfassendes Bild der aktuellen Marktlage machen, um nicht unter Wert zu verkaufen, aber auch einen abschreckend hohen Betrag zu vermeiden.
• Kleine Investitionen in eine gute Politur, Innenraumreinigung oder kleine Ausbesserungen zahlen sich aus. Für ein topgepflegtes Auto kann ein höherer Preis verlangt werden und es finden sich mehr Interessenten.
• Gebrauchtwagenkauf ist Vertrauenssache, deswegen ist eines der wichtigsten Ziele, das Vertrauen des Käufers zu gewinnen. Das schafft man vor allem mit Transparenz. Deswegen: Schwächen und Mängel offen einräumen. Zustand des Wagens am besten mit einem professionellen Gutachten untermauern.
• Feilschen und Verhandeln gehört zwar zum Gebrauchtwagengeschäft dazu, wird ein potenzieller Käufer aber aufdringlich, oder redet den Wagen schlechter als er ist, kann das Grund genug sein, sich nicht auf den Deal einzulassen.
• Auch beim Privat-Verkauf nicht auf einen Kaufvertrag verzichten. Solange der Kaufpreis nicht bezahlt ist (in bar!), den Wagen keinesfalls abgeben. Nur abgemeldet verkaufen und sofort Behörden und Versicherung informieren.