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Aus DigiLab wird Skoda X

Vernetzung Aus DigiLab wird Skoda X

Das „Kompetenzzentrum für digitale Dienstleistungen und Mobilitätslösungen“ soll nicht nur den Kundenservice verbessern und im Gegenzug Geld einbringen, sondern auch tiefe Einblicke in die Skoda-Kunden ermöglichen.

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Der Service „Pay-to-Park“ ermittelt, wo ein Fahrzeug geparkt wird und begleicht automatisch die Parkgebühren. (Bild: Skoda)

Seit rund sechs Jahren sind IT-Spezialisten im bis dato „DigiLab“ genannten Think-Tank im Prager Stadtteil Holešovice damit beschäftigt, die Kommunikation zwischen Fahrzeugen, den Nutzern und der Umgebung zu intensivieren.

Jetzt heißt das Unternehmen „Skoda X“ und rollt nach und nach die dabei erarbeiteten Angebote aus. Mit denen will die tschechische VW-Tochter ganz Europa beglücken. Sonderangebote inklusive.

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Angebote kommen per Barcode aufs Handy

Sonderangebote im Auto? Wenn es nach Skoda X geht, wird der per Infotainmentsystem und Smartphone nutzbare Service bald zum Alltag gehören. Seit dem Start vor zwölf Monaten sind schon rund 45.000 Kunden dabei. „Premium-Partner“ des Autobauers steuern aktuell rund 130 unterschiedliche Angebote bei – vom Gratis-Kaffee an der Tankstelle bis zum rabattierten Wellness-Wochenende.

Das entscheidende Kriterium für Skoda: Es wird nicht blind gestreut, die „Offers“ werden den Teilnehmern anhand der GPS-Standortdaten auf häufig gefahrenen Routen und „durch weitere Fahrzeugdaten“ speziell zugeteilt.

Verfügbar sind sie für alle Nutzer des „angeschlossenen“ Autos, nicht nur die per „My Skoda-App„ und „Skoda Connect“ registrierten Personen. Die Angebote werden auf dem Bildschirm im Auto angezeigt. Wer sie angeklickt, bekommt einen Barcode aufs Handy, der bei den jeweiligen Partnern eingelöst werden kann.

Skoda X führt zwei neue Funktionen ein

In Kooperation mit Anbietern wie Easypark oder Aral rollt Skoda X aktuell auch das sogenannte Pay-to-Park und Pay-to-Fuel aus. Ersteres ist bereits in 1.500 Städten in neun europäischen Ländern inklusive Deutschland nutzbar. Ende 2023 sollen es 15 Länder und rund 400.000 Locations sein, so Skoda X-Chef Jaroslav Pelant.

Pay-to-Park ersetzt bei öffentlichen Parkplätzen den Weg zur Parkuhr. Zudem wird per Push-Nachricht aufs Ende der anfangs gewählten Parkdauer hingewiesen, sie lässt sich per Klick verlängern oder auch frühzeitig stoppen. Die Bezahlung erfolgt über die hinterlegten Kreditkarten-Daten.

Beim Tanken per Skoda-App läuft es ähnlich. Die Pay-to-Fuel-Funktion ermittelt den Standort beim Tanken und fragt nach der Nummer des verwendeten Zapfhahns. Wird die eingegeben, wickelt der elektronische Helfer den Bezahlvorgang automatisch ab – der Weg zur Kasse erübrigt sich. Und zwar, so die ehrgeizigen Ziele von Skoda X, bis Ende 2023 an 16.000 Tankstellen in elf Ländern.

Datengewinnung durch Mehrwert-Dienste

Informationen wie Fahrzeug-Identifikationsnummer (VIN), technische Daten, aktueller Kilometerstand, bereits bezahlte Service-Vereinbarungen und Garantieverlängerungen sowie die Wartungshistorie umfasst das bereits in allen europäischen Märkten verfügbare „DigiCert“ – eine Komplett-Datensammlung zu einem bestimmten Fahrzeug. Laut Skoda soll es beim Weiterverkauf für maximale Transparenz sorgen und damit den Wiederverkaufswert erhöhen.

Derzeit nur in Tschechien, Polen und der Slowakei verfügbar ist der Carsharing-Service Hoppy Go, den auch Privatpersonen etwa vor dem Verkauf ihres Skoda nutzen können: Sie bieten den Wagen Interessenten für ausgedehnte Probefahrten bis zu zwei und mehr Wochen mit anschließender Kaufoption an. Oder ein Händler bringt seine Vorführwagen auf diese Weise an einen neuen Besitzer.

Skoda X werde die neu entwickelten digitalen Services selbst betreiben und dabei sehr genau auf die Wünsche der Kunden achten, verspricht Sales- und Marketing-Vorstand Martin Jahn. Völlig selbstlos ist dieses Engagement in Mehrwert-Dienste natürlich nicht. Denn die dabei gewonnenen Daten etwa über die Gewohnheiten der beteiligten Autofahrer und die Nutzung der jeweiligen Fahrzeuge landen bei Skoda.

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