Der Taycan-Zwilling lässt selbst E-Auto-Skeptiker träumen, ist aber bei weitem nicht ohne Makel
Was ist das?
Ich muss gestehen, ich bekomme erst so langsam Lust auf Elektroautos. Ich bin Fan von Performance-Fahrzeugen. Ich fahre Rennen am Nürburgring. Ich mag, wenn’s richtig röhrt und ein Motor den Charakter des Autos bestimmt.
Über Optik lässt sich ja nie nicht streiten, aber im Falle des Audi e-tron GT muss man vielleicht mal eine Ausnahme machen. Er ist einfach traumhaft schön. Aus jedem noch so schiefen Winkel. Vielleicht gerade, weil er nicht aussehen will wie die Zukunft (gell BMW *hüstel*), einfach wie ein sehr gut gemachter Gran Turismo.
Beim Audi sorgen die zwei E-Motoren für 476 PS Nennleistung, 530 sind es kurz im Overboost. Dazu kommen 630 Nm Drehmoment. Von 0-100 km/h geht es in 4,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 245 km/h, die WLTP-Reichweite bei 488 Kilometer. Und wenn Sie mit den maximal 270 kW Gleichstrom Saft in den GT pumpen lassen, dann soll der Ladebalken in etwas über 20 Minuten von 5 auf 80 Prozent springen. Mit Wechselstrom sind 11 kW drin, daheim dauert eine Ladung somit um die neun Stunden. So viel zur Theorie.
Wie fährt er?
Im echten Leben hat mich der GT vor allem fahrdynamisch überrascht. Die bahnbrechende Erkenntnis, dass ein knapp 500 PS starkes E-Auto recht solide beschleunigt ist natürlich in erster Linie .. ähm .. bahnbrechend. Das Beeindruckende an diesem Auto ist aber der überaus brauchbare Push auch jenseits der 170, 180 ja selbst der 200. Häufig hat man ja das Gefühl, die ersten zwei Sekunden Kickdown ziehen einem unmittelbar das Gesicht durch die Kopfstütze und dann passiert irgendwie nix mehr. Hier hält das “Huuuuiiiiiii” durchaus länger an, ohne aber gleich mit nahender Bewusstlosigkeit zu drohen, wie etwa in einem Taycan Turbo S.
Zumindest, solange man in der Lage ist, genügend Schnelllade-Punkte anhand der anvisierten Route ausfindig zu machen. Denn was man recht schnell merkt: Mit den kolportierten 488 Kilometern Reichweite ist es in der Realität nicht besonders weit her.
Wenn Sie wissen möchten, wieso sich der e-tron GT gegenüber dem Porsche Taycan überraschend gut schlägt und warum es mit der großen Liebe auf den ersten Blick vielleicht doch ein bisschen haken könnte, dann lesen Sie doch einfach hier den gesamten Test auf unserem Elektro-Portal InsideEVs.
Fazit
Ein Traumauto mit hervorragenden Fahrleistungen, einem sehr gediegenen, aber unterhaltsamen Fahrverhalten und einer ausbaufähigen Reichweite. Hat man seine Ladepunkte im Griff, gibt es kaum ein besseres Auto für lange Strecken.