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Audi A6 e-tron Concept: Erste Studie auf Basis der PPE-Plattform

Schnelles Laden mit 270 kW und mehr als 700 Kilometer Reichweite

audi a6 e-tron concept: erste studie auf basis der ppe-plattform

Audi stellt auf der Auto Shanghai 2021 das Audi A6 e-tron Concept vor, die erste Vorschau auf die neue Premium Platform Electric (PPE). Audi stuft das Auto als Sportback ein, und in der Tat ähnelt die Silhouette der eines A7 Sportback. Wie dieser scheint das Auto eine große Heckklappe zu haben, nicht nur einen Kofferraumdeckel wie der A6. Warum Audi die Studie dann nicht A7 e-tron nennt, bleibt das Geheimnis der Ingolstädter.

Der Elektro-A6 könnte in anderthalb bis zwei Jahren auf den Markt kommen, denn laut Audi sollen die ersten Serienautos auf PPE-Basis Ende 2022 enthüllt werden. Die ersten Modelle sind “im C- und später auch B-Segment” zu erwarten, aber auch für das D-Segment biete die Plattform gute Voraussetzungen. Da im VW-Konzern andere Segment-Benennungen verwendet werden als üblich, kommen die ersten PPE-Autos also aus der oberen Mittelklasse, und genau da gehört der A6 auch hin.

PPE-Modelle: Ab 2022/2023

Auf PPE sollen sowohl SUVs mit hohem Fahrzeugboden als auch “Flachboden-Modelle” wie der A6 e-tron basieren. Auch wenn Audi das als Besonderheit darstellt: Beim MEB ist es genauso. Es sei denn, dass PPE vielleicht flachere Modelle zulässt als den 1,57 Meter hohen ID.3.

In der Tat ist die Studie deutlich niedriger als dieser. Die Maße entsprechen etwa denen des aktuellen A6: Mit 4,96 Meter ist er zwei Zentimeter länger, mit 1,44 Meter zwei Zentimeter niedriger. Zum Radstand macht Audi noch keine Angaben, doch er soll bei PPE skalierbar sein – genauso wie die Batterie.

Batterie und Antrieb

Der Akku speichert laut Audi 100 kWh. Das soll für eine WLTP-Reichweite von über 700 Kilometer genügen. Alle künftigen PPE-Modelle haben 800-Volt-Ladetechnik. So kann man mit bis zu 270 kW laden – wie schon beim Audi e-tron GT. Zehn Minuten genügen dann, um Strom für mehr als 300 Kilometer zu tanken. In weniger als 25 Minuten wird von 5 auf 80 Prozent geladen.

Geplant sind (genau wie bei MEB) Hecktriebler und Allradler. Die beiden Elektromotoren der Studie mobilisieren 350 kW und 800 Newtonmeter. Damit erledigt der Wagen den Normsprint in unter vier Sekunden. Die Einsteiger-Varianten mit Heckantrieb sollen weniger als sieben Sekunden brauchen.

Aerodynamik

Je nach Antriebs- und Modellvariante soll ein Audi A6 e-tron mehr als 700 Kilometer WLTP-Reichweite haben. Die stärksten Varianten sprinten in weniger als vier Sekunden auf 100 km/h. Außerdem wird ein cW-Wert von 0,22 angestrebt. Zum Vergleich: Der Mercedes EQS liegt bei 0,20, das Tesla Model 3 bei 0,23. Ein Wert von 0,22 ist also schon gut, wenn auch nicht Spitze. Einen Beitrag zum Stromsparen soll auch die Lackierung in “Heliosilber” liefern – durch starke Reflexion der Wärmestrahlung im Sommer.

Vergleich mit dem Mercedes EQS

Von der Länge her passt der A6 e-tron gut zum Tesla Model S; insofern liegt ein kleiner Vergleich nahe. Der Mercedes EQS wird oft als elektrische S-Klasse bezeichnet, und er ist auch länger als der Audi A6 e-tron. Dennoch haben wir das Auto aufgenommen:

  Audi A6 e-tron Concept Mercedes EQS Tesla Model S
Länge 4,96 Meter 5,21 Meter 4,98 Meter
Höhe 1,44 Meter 1,51 Meter 1,45 Meter
Ladesystem 800 Volt 400 Volt k.A.
Ladeleistung max. 270 kW 200 kW 250 kW
cW-Wert 0,22 0,20 0,24
Akku 100 kWh 108 kWh k.A.
Reichweite über 700 km 770 km 663 km (Plaid+: 837 km)
Maximalleistung 350 kW 245 bis 385 kW, später 560 kW 750 kW (Plaid+)

Die Angaben zum Model S sind inoffiziell, da Tesla keine Angaben macht. Die Ladeleistung von 250 kW haben wir aus einem Artikel von Teslamag. Man sieht, dass Audi durch das 800-Volt-System beim Aufladen die Nase vorn hat, bei der Reichweite gleichauf mit Mercedes liegt. Tesla gibt allerdings für das angekündigte “Plaid+”-Version des Model S eine Reichweite von 837 km an und würde sich damit die Spitzenposition zurückholen. Ähnliches gilt für die maximale Leistung, die bei Plaid+ 1.020 PS, also 750 kW betragen soll.

Optik

Die Optik der Studie soll schon Hinweise auf den Stil des Serienautos geben. Die Front wirkt imposant, wenn man es nicht mag, dann wird man vielleicht protzig sagen. Die riesigen schwarzen Flächen vorne sind offenbar wirklich “tief liegende Lufteinlässe für die Kühlung von Antrieb, Akku und Bremsen”. Der Singleframe wirkt mehr geschlossen als beim Audi e-tron. Die Scheinwerfer fallen schlitzartig aus.

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Seitlich fallen große Räder (22 Zoll) und kurze Überhänge auf, die flache Kabine und die bogenförmige Dachlinie. Auf harte Kanten verzichtet Audi – vielleicht auch aus aerodynamischen Gründen. Wie bei den aktuellen Modellen sind die Radhäuser optisch hervorgehoben – wenn auch lang nicht so stark wie beim Q4 e-tron. Wie beim Audi e-tron verringert ein schwarzer Einleger an der Seite die optische Höhe, lässt den Wagen schlanker wirken. Wie dort gibt es Kameras statt Außenspiegeln.

Am Heck gibt es eine kleine Abrisskante, unten einen ziemlich großen Diffusor. Die Rückleuchten sind bandförmig angeordnet, aber durchbrochen wie bei einer gestrichelten Linie. Die Lichtsignatur soll jedoch (wie schon beim Q4 e-tron) personalisierbar sein. In der Mitte prangt ein rot leuchtendes Markenlogo.

Licht

Ein netter Gag ist auch das verbesserte Begrüßungslicht: Statt nur die Audi-Ringe auf den Boden zu projizieren sind hier dynamisch sich verändernde Bilder möglich. So werden die Besucher in Shanghai mit chinesischen Schriftzeichen begrüßt. Auch Warnsymbole sind möglich. So könnten Fahrradfahrer vor dem Öffnen der Fahrzeugtür gewarnt werden. Auch der Blinker ist über LED-Projektoren realisiert, das heißt, die je nach Markt gelben oder roten Blinklichter werden auf den Boden projiziert. Ob das im Sinne der Sicherheit ist?

Die Matrix-LED-Scheinwerfer können ebenfalls als Projektoren genutzt werden. So können zum Beispiel beim Laden die virtuellen Landschaften eines Videospiels auf eine Wand projiziert werden. Die Rückleuchten arbeiten mit OLED-Technik und können verschiedene Lichtsignaturen und dynamische Lichtinszenierungen zeigen. Dabei soll es einen neuen 3D-Effekt geben.

Produktion und Marktstart

Wann der A6 e-tron in Serie gehen soll, sagt Audi noch nicht, aber wenn er zu den ersten PPE-Autos gehört, dann wohl Ende 2022. Die Fertigung der PPE-Autos soll sowohl in Europa als auch in China erfolgen. In Changchun errichtet Audi dafür eigens ein neues Werk, in dem ab Mitte des Jahrzehnts PPE-Fahrzeuge vom Band rollen sollen. Betrieben wird es gemeinsam von Audi und dem Joint-Venture-Partner VAW-Volkswagen.

Technische Daten des A6 e-tron Concept

  • Antrieb: 2 E-Motoren mit zusammen 350 kW
  • Akku /Reichweite: 100 kWh / 700 km WLTP
  • Ladesystem: 800 Volt
  • Aufladen: bis 270 kW DC
  • Reichweite nachladen: In 10 min 300 km
  • Maße: 4,96 Meter Länge / 1,44 mm Höhe
  • Produktion: in Europa und China
  • Möglicher Marktstart: Ende 2022

Quelle: Audi

Bildergalerie: Audi A6 e-tron Concept (2021)

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