Nutzfahrzeug

Arrival: Neuer CEO und groß angelegter Stellenabbau

arrival: neuer ceo und groß angelegter stellenabbau

Der kriselnde britische Elektrofahrzeug-Entwickler Arrival entlässt die Hälfte seiner Mitarbeiter und installiert mit Igor Torgov einen neuen CEO. Und: Der Produktionsbeginn in der US-Mikrofabrik in North Carolina soll erst 2024 beginnen – und auch nur, wenn das Unternehmen zusätzliches Kapital beschaffen kann.

Wie Arrival in einer Unternehmensmitteilung ankündigt, soll die weltweite Belegschaft um etwa 50 Prozent auf 800 Mitarbeiter reduziert werden, um die laufenden Kosten zu senken. Der Vorstoß sei Teil von mehreren Sofortmaßnahmen, um die Betriebskosten zu senken und den Einsatz der vorhandenen Barmittel zu optimieren, teilt Arrival mit. Ziel sei eine Halbierung der laufenden Cash-Kosten für den Betrieb des Unternehmens auf etwa 30 Millionen Dollar pro Quartal. Zum 31. Dezember verfügte der E-Fahrzeug-Entwickler eigenen Angaben zufolge noch über liquide Mittel in Höhe von 205 Millionen US-Dollar.

Als neuen CEO haben die Briten zum 30. Januar 2023 Igor Torgov eingesetzt. Er folgt auf Peter Cuneo, der Arrival seit dem Wechsel von CEO Denis Sverdlov in den Verwaltungsrat im November 2022 als Interims-CEO leitete. Torgov ist seit Februar 2020 bei Arrival und leitete dort die Entwicklung mehrerer Abteilungen. Vor Arrival hatte Igor unter anderem COO-, CEO- und Führungspositionen bei Atol, Bitfury, Yota, Columbus IT und Microsoft inne.

Torgov soll die Umstrukturierung des Unternehmens realisieren und dazu beitragen, „eine radikal effizientere neue Methode zur Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen“ einzuführen, so der O-Ton der Unternehmensmitteilung. Arrival hatte bereits im August 2022 eine strategische Neuausrichtung ausgerufen, wonach sich das Unternehmen vorerst voll auf die Einführung seines E-Transporters konzentrieren wird und sein Bus- und Autoprojekt hinten anstellt.

Der Produktionsbeginn in der US-Mikrofabrik von Arrival in Charlotte im Bundesstaat North Carolina steht derweil offenbar auf der Kippe. Vergangenen Sommer wurde er bereits vom dritten Quartal 2022 auf 2023 verschoben. In der aktuellen Mitteilung sollen die Bänder nun erst 2024 anlaufen – und auch nur, wenn das Unternehmen zusätzliches Kapital beschaffen kann. Aktuell durchläuft Arrival mit seinen E-Transportern noch Tests: „Die ersten zertifizierten und zugelassenen Lieferwagen werden derzeit in Großbritannien auf öffentlichen Straßen getestet“, teilt das Unternehmen mit.

Igor Torgov gibt anlässlich seiner Ernennung zum CEO folgendes Statement ab: „Die Übernahme dieser wichtigen Aufgabe an einem kritischen Punkt in der Entwicklung von Arrival ist eine große Verantwortung. Arrival hat einzigartige Technologien für einen Markt entwickelt, der ein enormes Wachstumspotenzial hat und eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung des Klimawandels spielen kann. Um diese Möglichkeiten zu erschließen, müssen wir schwierige Entscheidungen treffen und rasch handeln.“
arrival.gcs-web.com

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