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ARD-Moderator blickt in Kaufland-Regal und wendet sich umgehend an Supermarkt

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In einer Kaufland-Filiale stehen Wodka-Flaschen im Regal. © Twitter.com/Screenshot

Ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Kriegs entdeckt ein Journalist bei Kaufland ein prall gefülltes Regal mit russischem Wodka. Er wittert einen Solidaritätsbruch.

München – Als russische Truppen am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert waren, war das Entsetzen weltweit riesig. Schon kurz nach Beginn des Angriffskriegs starteten Boykott- und Solidaritätsaktionen – auch im Lebensmittelhandel. Supermärkte und Discounter verbannten Produkte, die in Russland hergestellt werden, aus den Regalen. So damals auch geschehen bei Kaufland.

Man werde den Verkauf russischer Produkte vorerst auslaufen lassen, „bereits im Verkauf befindliche Ware wird bis auf Weiteres abverkauft“, hatte die Schwarz-Gruppe, zu der Kaufland und Lidl gehören, mitgeteilt. Das war vor rund einem Jahr. Inzwischen scheint wieder Normalität eingekehrt zu sein.

ARD-Journalist wittert bei Kaufland „Schluss mit ‚Zeichen setzen‘ gegen Russlands Krieg“

Ein Kunde hat jetzt ein Regal entdeckt, das reichlich mit russischen Produkten bestückt ist. Ein Foto teilte er in den sozialen Medien. „Schluss mit ‚Zeichen setzen‘ gegen Russlands Krieg? Russischer Wodka füllt bei Kaufland wieder die Regale“, schrieb er dazu und markierte den Supermarkt. Womöglich liegt es am Beruf des Kunden, dass prompt eine Antwort kam. Denn es handelt sich um den Journalisten Georg Restle, der bei der ARD das Format Monitor moderiert.

Kaufland jedenfalls teilte mit, dass sie ihrem „Standpunkt treu bleiben, Restbestände der in Russland produzierten Artikel abzuverkaufen“. Das Vorgehen wolle man nach Restles Hinweis „noch einmal prüfen“. Und tatsächlich: Kurz darauf twitterte Kaufland erneut und stellte fest: „Es handelt sich hierbei um letzte Restbestände. Es wurde seit Frühjahr 2022 nichts nachbestellt. Der im Foto gezeigte ‚Puschkin‘ stammt aus deutscher Produktion.“

ARD-Journalist muss für Kaufland-Tweet Kritik und Spott einstecken

Entweder sind die Lager noch gut gefüllt, oder die Kunden in Deutschland kaufen tatsächlich so gut wie keine Lebensmittel aus russischer Produktion. Restle jedenfalls musste bei Twitter Spott und Kritik einstecken. „Schon mal etwas von Recherche gehört oder ist das im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk verboten?“, fragte einer.

Ein anderer Nutzer urteilte mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus: „Herzlich willkommen zum Online-Seminar zum Thema ‚Wie schieße ich mir selbst ins Knie?‘ Fachexperte: Georg Restle.“ Insider plauderten zuletzt Interna über Kaufland aus. Sie verrieten ein Geheimnis bei Preisschildern, das auch Kunden hilft. (mt)

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