Das StreetScooter-Nachfolgeunternehmen B-ON kooperiert mit Karma Automotive, um E-Transporter für den nord- und südamerikanischen Markt zu fertigen. Vor diesem Hintergrund wird Karma Automotive noch dieses Jahr die Montage von B-ONs Elektro-Transportern in Kalifornien starten.
Stefan Krause, Gründer, Vorstandsvorsitzender und CEO von B-ON erwartet, dass die Nachfrage nach den leichten Elektro-Nutzfahrzeugen von B-ON „schon bald unsere Produktionskapazitäten allein in Deutschland übersteigen wird“. Und: „Wir wussten, dass wir unsere Produktionskapazitäten in diesem Jahr ausweiten müssen, und die Anlage von Karma in Kalifornien ist die perfekte Position, um den boomenden nord- und südamerikanischen Markt zu bedienen, während wir gleichzeitig Zugang zu ihren erstklassigen Arbeitskräften und Fähigkeiten erhalten.“
Kurz zur Einordnung: Im Januar 2022 hatte B-ON – damals noch als Odin Automotive – die Deutsche-Post-Tochter StreetScooter und auch das Werk in Düren mit einer Jahreskapazität von 30.000 Fahrzeugen übernommen. Seitdem arbeitet das Unternehmen daran, sich zu einem Full-Service-Anbieter zu entwickeln, der die Elektrifizierung von Fuhrparks inklusive des zugehörigen Ökosystems bietet. Für die Ladeinfrastruktur und das Energiemanagement hat B-ON vor diesem Hintergrund eine Kooperation mit Hitachi angestoßen. Hitachi Venture, die Risikokapitalgesellschaft von Hitachi, wurde im Mai 2022 zudem Anteilseigner.
Die USA als neuer Markt hatte sich bereits abgezeichnet, denn im Sommer 2022 verkündete B-ON eine Vereinbarung mit der US-Firma Creative Bus Sales (CBS) für den exklusiven Vertrieb von B-ONs E-Transportern in den Vereinigten Staaten. Die Kooperation startete mit einem Auftrag über 500 Fahrzeuge für das vierte Quartal 2022, soll aber auf „voraussichtlich bis zu 20.000 Fahrzeuge pro Jahr“ anwachsen, wie es seinerzeit hieß. Als Voraussetzung wurde bereits im Sommer 2022 eine entsprechende Mengensteigerung durch eine Produktion in den USA genannt. Diese soll es mit Karma ja nun geben.
Karma Automotive wurde 2014 gegründet und zum einen Hersteller von elektrifizierten Luxus-Fahrzeugen und zum anderen B2B-Dienstleister mit Hauptsitz im kalifornischen Irvine und besagter Produktionsstätte in Moreno Valley. Im Jahr 2020 kamen zwischenzeitlich Gerüchte um Liquiditätsengpässe auf, außerdem ein Gerichtsstreit mit Lordstown wegen Diebstahls von geistigem Eigentum. Seitdem war es lange ruhig um das Unternehmen – bis zur Verkündung des jetzt unterzeichneten Deals mit B-ON.
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