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Alfa Romeo Giulia: Erste Fahrt im 280-PS-Facelift

Großes Facelift? Neue Matrix-LED-Lampen, Mattlack und Tachokosmetik gehen eher als Modelljahrpflege durch. Wichtiger: Alfas Giulia bleibt noch ein wenig.

alfa romeo giulia: erste fahrt im 280-ps-facelift

Alfa Romeo Giulia Außenansicht

Lange bleibt das Modell Giulia mit Verbrennungsmotor nicht mehr, denn 2025 rückt ihr erst die Abgasnorm Euro 7 auf die Pelle, danach Alfas Elektroplan: Bis 2027 soll der letzte Verbrenner aus dem Programm fliegen. Eine bis zu 1.000 PS starke Elektro-Giulia hat CEO Jean-Philippe Imparato kürzlich angekündigt, ohne ein Datum dafür zu nennen.

Den Umständen entsprechend fällt die Produktpflege klein aus: Neben der mattgrauen Lackierung gibt’s Digital- statt Analoginstrumente und Matrix-LED statt Xenon. Gleich bleibt dabei die Scheinwerfergehäuseform, neu ist die Signatur mit den drei sichelförmigen Elementen. Die Lichtqualität? Tagsüber nicht zu beurteilen. Die Digitalinstrumente schon: Die stammen aus dem Tonale, lassen zwischen drei Grafikstilen für die seitlichen Tuben auswählen, bieten aber kaum mehr Infos oder Funktionen als der vorherige Bordcomputer. Der Hinterradantrieb und der 200-PS-Benziner wurden gestrichen und die Quadrifoglio-Sportversion bekommt die Veränderungen erst zum Sommer. Zur Auswahl steht weiterhin der Diesel (210 PS), wir ziehen aber mit diesem Competizione los, dessen Ottomotor 280 PS leistet.

Bei 54.250 Euro geht es los

Obwohl wir innerorts starten und die ZF-8-Gang-Automatik ihre Aufgabe gut versteht, kommt der Schalthebel sofort in die M-Gasse, schon weil sich alles andere nach Kunstbanausentum anfühlen würde: Herrlicher als das Gezupfe an den riesigen Aluwippen, die feststehend an der Lenksäule montiert sind, wird’s nämlich nicht. Ja, an den Blinkerhebel kommt man nicht so optimal dran, aber das merkst du irgendwann nicht mehr – und die Priorisierung, bei der das Supersportwagen-Schalterlebnis über der Bedienergonomie steht, übermittelt reichlich Charme.

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Die restliche Bedienung klappt insgesamt gut, auch wegen des Infotainment-Drehschalters. Touchen macht mit dem kleinen, krisselig darstellenden Monitor aber keinen Spaß, noch dazu fragt man sich, wie Alfa eine derart miserabel auflösende Rückfahrkamera in ein Auto einbauen kann, für das sie in der Grundversion “Sprint” schon 54.250 Euro sehen wollen – ansonsten ist er innen aber richtig chic gemacht.

Potenzial verschenkt

Das Fahrverhalten bleibt das alte, der Vierzylinder reagiert also aus allen Drehzahlen zügig auf Gaspedaleingaben und klingt recht fauchig. Querdynamisch kompetent ist die adaptivgedämpfte Giulia sowieso, was sie in ein sportliches Fahrgefühl übersetzt. Okay, die leichtgängige Lenkung ist nicht von der kommunikativen Sorte, doch mit direkter Übersetzung und flüssigem Verlauf steht sie der Freude nicht im Weg. Auch verwaltet der Q4-Allradantrieb die 400 Nm selbst auf kaputten Straßen überaus effektiv. Du merkst jedoch deutlich, dass er eigentlich auf noch mehr Action aus ist. Nur sobald die Hinterachse ihrem Naturell folgend mal leicht zuckt, würgt die Elektronik sie gleich ab, weil Alfa immer noch keinen Sportmodus für das ESP integriert hat. Dann halt ganz ausknipsen? Geht auch nicht.

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Das verschenkte Potenzial ärgert besonders, weil alles andere so gut funktioniert – Spaß hat man über Land trotzdem genügend. Und abschließend können wir auch noch über eine signifikante Verbesserung berichten: Irgendwann muss sich im Produktzyklus was am Brake-by-Wire-System getan haben, denn die Dosierung funktioniert am Pedal nun in allen Situationen viel präziser, so stellt ruckfreies Anhalten nun kein Problem mehr dar.

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