22.04.2024 16:09 Uhr | Lesezeit: 3 min
Daniel Guzzafame und der neue Alfa Romeo Junior, ehemals Milano. © Foto: Alfa Romeo/AHO-Montage
von Peter Maahn, SP-X
Daniel Guzzafame ist bei Alfa Romeo für die Modellpalette der italienischen Traditionsmarke verantwortlich. Wir sprachen mit ihm darüber, wie er die Fans vom Umstieg von leistungsstarken Verbrennern auf das erste E-Auto überzeugen will.
Daniel Guzzafame: Natürlich verbindet ein großer Teil unserer Kunden einen Alfa Romeo bisher stets mit einem leistungsstarken Verbrenner, dem typischen Benzingeruch und dem kraftvollen Sound. Aber da wächst eine neue Generation heran, die andere Schwerpunkte setzt. Als wir 1976 den Giulia erstmals mit einem Dieselmotor anboten, gab es Schlagzielen, die vom Tod der Marke Alfa Romeo sprachen. Heute haben 80 Prozent unseres Modell-Mix einen Dieselmotor. Die Menschen waren also schon immer bereit zur Veränderung.
Mit welchen Attributen soll der Junior bei der Kundschaft punkten?
Alfa Romeo Junior/Milano (2024)
Auch der Junior ist wieder ein, wenn auch kompaktes SUV. Wo bleiben die Emotionen, die die Marke seit jeher auszeichnet?
Daniel Guzzafame: Emotionen werden von Kunde zu Kunde anders definiert Wir schlagen ein neues Kapitel für Alfa Romeo auf, das elektrische Zeitalter. Allein das wird bei immer mehr Menschen sicher auch als emotional empfunden. Ultraflache Sportwagen oder zweisitzige Cabrios lösen natürlich auch Gefühle aus. Die Realität zeigt aber, das heutige Kunden andere Ansprüche haben. Ein simples Beispiel ist die hohe Sitzposition, die ein SUV bietet, die nun mal im Alltag für bessere Übersichtlichkeit sorgt. Natürlich beschäftigen wir uns auch mit Projekten, die sich mit der Gefühlswelt der Menschen auseinandersetzt, die heute noch von einer Aura einer Giulia oder eines Spyder träumen. Keine Sorge, wir arbeiten daran.
Vor kurzem wurde ebenfalls in Mailand der neue ebenfalls elektrische Lancia Ypsilon vorgestellt. Beide Marken gehören zur Premium-Gruppe des Stellantis-Konzerns. Vertragen sich zwei ähnliche Modelle unter einem Dach?
Daniel Guzzafame: Natürlich, denn trotz eines gemeinsamen Fundaments gibt es technische Unterschiede. Wir bei Alfa haben natürlich den Anspruch auf besondere Sportlichkeit im Focus und treten auch außerhalb Europas an. Der Ypsilon ist kompakter und flacher, seine Betonung liegt eher auf italienischem Design und dessen Eleganz. Deshalb konzentrieren sich die Freunde von Lancia, mit denen wir praktisch Tür an Tür arbeiten, bewusst auf Italien und ausgewählte Länder Europas. Da kommen wir uns sicher nicht ins Gehege.
Lancia Ypsilon (2024)