Skoda

Agentur-Vertrieb bei Skoda: In der Warteschleife

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©Â Foto: AUTOHAUS

Der Skoda-Händlerverband und der Importeur wähnten sich beim neuen Agentur-Vertag schon auf den letzten Metern. Doch sie haben die Rechnung ohne den Konzern gemacht.

Bei der Einführung der unechten Agentur im Skoda-Handel kommt es zu unerwarteten Verzögerungen. Der vom Verband Deutscher Skoda-Vertragspartner (VDS) und Skoda Auto Deutschland (SAD) ausgehandelte Kompromiss hat von den zuständigen Konzerngremien keine Zustimmung erhalten. Der Grund: Volkswagen pocht weiterhin auf einheitliche Agentur-Konditionen bei allen betroffenen Marken.

VDS und SAD ringen seit gut zwei Jahren um den Agentur-Vertrag für Elektroautos. In den vergangenen Monaten wurden die wesentlichen Kernpunkte festgezurrt. Beide Parteien sahen sich daher auf den letzten Metern. Am vergangenen Freitag erhielt der VDS schließlich die enttäuschende Nachricht aus Weiterstadt.

Entsprechend groß ist jetzt das Unverständnis bei Verbandschef Thomas Peckruhn: “Wir sind davon ausgegangen, dass das Verhandlungsmandat des Importeurs bindend ist”, sagte er im Gespräch mit dieser Redaktion. Skoda habe das Vorliegen der notwendigen Zustimmung für spätestens Anfang Mai in Aussicht gestellt.

Peckruhn verwies auf den hohen zeitlichen Aufwand und das große Engagement in den zurückliegenden Jahren, um die Agentur auf ein tragfähiges Fundament zu stellen. “Dass man die gemeinsame Arbeit nicht würdigt, ist sehr schade. Zum wiederholten Mal entsteht der Eindruck, dass der Erfolg der Marke Skoda auf dem deutschen Markt nicht im Fokus steht”, erklärte er.

Der Verbandsvorsitzende hob die sehr konstruktiven und partnerschaftlichen Verhandlungen mit dem Importeur hervor. Auch Skoda Deutschland-Chef Jan-Hendrik Hülsmann hatte sich zuletzt positiv geäußert. Man habe ein gemeinsames Verständnis für das neue System und sei in den Gesprächen mit dem Skoda-Händlerverband auf der Zielgeraden, erklärte er im Interview mit AUTOHAUS.

Peckruhn sagte weiter: “Lange Zeit stand der Vorwurf im Raum, dass der VDS keine Agentur möchte. Wir haben eindeutig das Gegenteil bewiesen und uns um eine faire Lösung bemüht.” Er zeigte sich davon überzeugt, dass der gefundene Kompromiss den Markterfolg von Skoda mittel- und langfristig sichere und dem Handel zugleich die notwendige Flexibilität biete. Man habe gut verhandelt. Streitpunkt war neben den Konditionen vor allem das Thema Leasingrückläufer (wir berichteten).

Wie geht es jetzt weiter? Peckruhn gibt sich kämpferisch: “Wir vertrauen der Zusage des Konzerns, Gestaltungsspielraum bei den Verhandlungen zu haben.” Die angekündigten “Verschlimmbesserungsversuche” von Seiten des Herstellers werde der VDS-Vorstand nicht akzeptieren. Stattdessen werde man sich weiterhin für eine tragfähige und auskömmliche Basis für die Agentur einsetzen.

Mitgliederversammlung abgesagt

Organisatorisch hat der Verband auf das Konzern-Veto bereits reagiert und seine für 22. Mai 2023 in Mainz geplante außerordentliche Mitgliederversammlung abgesagt: “Vor diesem Hintergrund gibt es von unserer Seite letztlich keinen neuen Stand zu verkünden und auch keine Informationen mitzuteilen, die eine außerordentliche Mitgliederversammlung in dem geplanten Umfang rechtfertigen würden”, heißt es in einem aktuellen VDS-Rundschreiben. Man bedauere die Absage sehr.

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