München – Es ist ein Schockmoment für jeden Autofahrer: Plötzlich rennt einem auf der Landstraße ein Reh, ein Wildschwein oder ein anderes Wildtier vor die Motorhaube. Ausweichen? Draufhalten? Was tun?
Die richtige Reh-Aktion: Entgegen unserer Gewohnheit sollte man in solch einer Situation nicht ausweichen. Die Folgen könnten noch dramatischer werden. (Symbolbild) 123RF/Eraxion
Dann nämlich fällt ein größerer Anteil des Berufsverkehrs in die morgendliche Dämmerung. “Rehe, Hirsche und Wildschweine verhalten sich zwar wie immer, für sie spielt der Beginn der Sommerzeit keine Rolle”, heißt es in einer Mitteilung des Automobil-Clubs. “Da viele Tiere aber dämmerungsaktiv und somit zeitgleich mit dem Berufsverkehr unterwegs sind, lauern hier Gefahren für Mensch und Tier.”
Grund für das aktive Verhalten sei vor allem die Futtersuche im Frühjahr. “Viele Wildschweinrotten sind mit ihren Frischlingen unterwegs. Dabei kreuzen sie häufig die Straßen und kommen den Autos in die Quere.”
Checkliste für Wildunfälle: Was tun, wenn es eng wird – oder wenn es kracht?
Ließ sich ein Unfall nicht vermeiden, heißt es als erstes: Unfallstelle sichern und erst im Anschluss die Polizei alarmieren. (Symbolbild) Patrick Seeger/dpa
Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Tipps, wenn plötzlich ein Wildtier auf dem Asphalt auftaucht:
- In Gefahrenbereichen grundsätzlich Tempo reduzieren und bremsbereit fahren.
- Steht ein Wildtier neben oder auf der Fahrbahn, kontrolliert abbremsen und das Tier mit Hupen verscheuchen.
- Licht abblenden. Blicken Tiere in die Scheinwerfer, verlieren sie die Orientierung oder erstarren auf der Fahrbahn.
- Abstand zum Vordermann! Wenn dieser plötzlich wegen eines Wildwechsels abbremsen muss, braucht man ausreichend Reaktions- und Bremsweg.
- Nachzügler bedenken. Häufig sind die Tiere in Grüppchen unterwegs.
- Nicht ausweichen! Lenkrad gut festhalten und eine Vollbremsung hinlegen. Die Unfallfolgen durch Ausweichen können deutlich gravierender sein – und sind häufig nicht von der Versicherung abgedeckt.
- So dramatisch es klingt: Für Kleintiere wie Hasen oder Katzen nicht bremsen. Fährt der Hintermann auf, kann die Unfallschuld bei einem selbst liegen.
Sollte es zu einem Unfall kommen, heißt es: Unfallstelle absichern (Warnblickanlage, Warndreieck) und sofort danach die Polizei informieren. Diese alarmiert auch den zuständigen Förster.