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Abu Dhabi: Arabisches Emirat plant Elektroauto-Montagewerk

Zunächst sollen teilzerlegte Fahrzeuge montiert werden, später eigene Elektroautos

abu dhabi: arabisches emirat plant elektroauto-montagewerk

Abu Dhabi plant ein eigenes Montagewerk für Elektroautos. Die Fabrik in der Industriezone KIZAD (Khalifa Industrial Zone Abu Dhabi) soll jährlich bis zu 50.000 Fahrzeuge herstellen. Als Partner hat man das bislang unbekannte Start-up NWTN hinzugezogen.

Die Anlage soll 25.000 Quadratmeter groß werden, gab die KIZAD am Dienstag bekannt. Betrieben werden soll die Einrichtung von NWTN; die Firma will dort neben der Produktion auch Forschung und Entwicklung ansiedeln sowie Fahrzeugtests durchführen.

“Hersteller von Elektroautos nach Abu Dhabi zu ziehen wird eine bedeutende Rolle bei der Verwirklichung der wirtschaftlichen Vision von Abu Dhabi spielen”, sagte Mohammed Juma Al Shamisi, Chef der AD Ports Group, der KIZAD gehört.

NWTN ist ein 2016 gegründetes Unternehmen für “umweltfreundliche Mobilität”. Die Firma hat ihren Hauptsitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten und will “Smart Passenger Vehicles” (SPV) herstellen, bei denen Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt.

Bei der Unterzeichnung des Vertrags zwischen der KIZAD und NWTN wurden die geplanten Fahrzeuge präsentiert. Der Pressemitteilung der KIZAD ist aber nur ein einziges Bild beigefügt (unser Titelbild). Es scheint einen Crossover zu zeigen, der auf dem Nummernschild offenbar die Modellbezeichnung trägt: “NWOne”.

“NWTN plans to initially operate a 25,000 m2 manufacturing, research and development, vehicle testing and logistics facility constructed by KIZAD with an annual capacity of 5,000-10,000 units for the assembly of semi-knocked-down (SKD) Electric Vehicles.”

Das Werk von NWTN wird zunächst eine Jahreskapazität von 5.000 bis 10.000 Elektroautos haben. Dabei werden “semi knocked down”-Fahrzeuge zusammengeschraubt. Bei dieser Fertigungsweise mit dem Kürzel SKD wird ein Fahrzeug teilweise zerlegt und in einem anderen Land wieder zusammenbaut. Von welchem Hersteller die Bausätze kommen, wurde nicht mitgeteilt. Die Fahrzeuge sind für die Vereinigten Arabischen Emirate und die Region bestimmt. In Phase zwei sollen mehrere neue Elektromodelle eingeführt werden. Dann soll die Kapazität auf die besagten 50.000 Stück pro Jahr anwachsen.

Die AD Ports Group will mit dem Werk “die industrielle Wettbewerbsfähigkeit fördern und gleichzeitig die Umwelt schützen”, so Juma Al Shamisi. NWTN-Chef Alain Wu sagte, durch die Kooperation mit der KIZAD könne man “ein breiteres Spektrum von Verbrauchern sowohl im Nahen Osten als auch in den weiteren Märkten Nordafrikas und Europas effizient bedienen.” Man profitiere dabei von der strategisch günstigen Lage und der Nähe zur erstklassigen Fertigungsinfrastruktur in der KIZAD.

Das NWTN-Werk in Abu Dhabi ist nicht das einzige arabische Elektroauto-Projekt. Auch US-Hersteller Lucid baut derzeit eine Fabrik. Das Werk in Saudi-Arabien soll zwischen 2025 und 2026 fertiggestellt werden wie Bloomberg im Januar berichtete. In der Endausbau-Phase sollen dort bis zu 150.000 Elektroautos pro Jahr entstehen.

Quelle: Reuters, KIZAD

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