- Ist die Zahl der Parksünder an der Ottendorfer Kiesgrube gesunken?
- Welche Strafen plant die Gemeinde für Parksünder?
- Was macht das Kieswerk?
Kurz bevor die Temperaturen wieder zum Baden einladen, will Ottendorf-Okrilla das Parken rund um den Baggersee am Kieswerk erschweren. Neben Knöllchen wird künftig auch abgeschleppt.
Im letzten Jahr wurde bereits vermehrt am Baggersee am Kieswerk kontrolliert. Viele Badegäste hatten Knöllchen an ihren Autos, als sie vom illegalen Vergnügen zurück zum Auto kamen. © René Meinig
Viele Menschen kommen mit dem Auto und versperren mit den Fahrzeugen wichtige Rettungswege und Zufahrten zu Grundstücken. Rund um die Seen befinden sich zudem kleine Wälder, welche durch heiße Autos in Brand geraten könnten, wenn diese auf dem trockenen, blattreichen Boden abgestellt werden. Dem will die Gemeinde Ottendorf-Okrilla seit Mitte letzten Jahres entgegenwirken und hat nun konkrete Pläne.
Ist die Zahl der Parksünder an der Ottendorfer Kiesgrube gesunken?
Die illegalen Badegäste stellten in den letzten Jahren ihre Fahrzeuge vor allem an die Straßenränder der Förstereistraße, der Bergstraße und des Heideweges. Allein an einem Tag im Juni 2022 hatte die Polizeidirektion Görlitz 190 Parkverstöße festgestellt.
Während im Jahr 2020 rund um den See noch 1.300 Parksünder geahndet wurden, waren es 2021 nur noch 500. Im Folgejahr wurden 600 falsch geparkte Autos im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde Ottendorf-Okrilla festgestellt. Womöglich kamen 2020 auch wegen der Corona-Beschränkungen so viele Menschen an den See, denn viele Freibäder waren geschlossen.
An der Kiesgrube Ottendorf stehen viele Schilder, welche auf die Gefährlichkeit des Badens aufmerksam machen. Dennoch zieht es viele Menschen in das klare, blaue Wasser. © Marion Doering
Welche Strafen plant die Gemeinde für Parksünder?
“Wir wollen das Parken für illegale Bader erschweren und es wird voraussichtlich auch kleinere Einschränkungen für die Anwohner geben”, sagt Ottendorf-Okrillas Bürgermeister Rico Pfeiffer (parteilos). Die Planungen zur Umsetzung seien aber noch nicht abgeschlossen, betont der Bürgermeister. Sämtliche Vorschläge der Gemeinde würden momentan vom Landratsamt Bautzen geprüft, heißt es von Pfeiffer.
Ob es eine Möglichkeit gibt, die Anwohner von Beschränkungen zu befreien, sei ebenfalls Bestandteil der Prüfung durch das Landratsamt. Fakt sei aber bereits, dass auch das Abschleppen oder das Umsetzen von widerrechtlich geparkten Fahrzeugen infrage kommt – vor allem, wenn Rettungswege für Feuerwehren und Krankenwagen zugestellt würden, sagt der Ottendorfer Bürgermeister. “Vor allem an der Förstereistraße sind die Einfahrten zu den Wohngebieten sehr eng. Wenn dort jemand parkt, müssen wir abschleppen lassen”, sagt Pfeiffer.
Falschparken kostete im letzten Jahr, laut Aussage der Polizeidirektion Görlitz 25 Euro. Wenn das Auto nach einer Stunde immer noch am selben Ort steht, werden daraus 55 Euro.
Beim Abschleppen kommen auf die Falschparker mehrere hundert Euro zu. Einzusehen sind diese Kosten beim Verband der Bergungs- und Abschleppunternehmen. Wer sein Auto nicht wieder dort findet, wo er es abgestellt hat, muss mindestens mit um die 270 Euro pro Stunde Arbeit und Arbeitszeit der Abschleppunternehmen rechnen. Dazu kommt die Standgebühr des Parkplatzes, auf den das Fahrzeug geschleppt wurde.
Was macht das Kieswerk?
Auch das Kieswerk Ottendorf-Okrilla GmbH&Co.KG tut bereits sehr viel, um das illegale und gefährliche Baden zu verhindern. So werden auch in diesem Sommer wieder Wachdienste Streife laufen, um die Badegäste fernzuhalten. Das Gelände mit den angrenzenden Waldgebieten ist aber so groß, dass nicht alle Zugänge ständig kontrolliert und abgesperrt werden können.
Neben dem Ottendorfer Ordnungsamt läuft auch die Polizeidirektion Görlitz im Sommer immer wieder Streife rund um den See und verteilt Knöllchen an Parksünder.
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Wie die neuen Parkverbotszonen rund um den Baggersee genau aussehen werden und wo abgeschleppt wird, soll im April bekannt gegeben werden. Dann soll die Prüfung durch das Landratsamt Bautzen abgeschlossen sein, und die Gemeinde Ottendorf geht an die Umsetzung.