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13 Profi-Tipps fürs Wohnwagen-Winterlager - Caravan einwintern und Winterabstellplatz finden

Wenn die Tage länger und die Temperaturen kühler werden, ist die Camping-Saison für viele vorbei. Wir zeigen, wie Sie Ihren Wohnwagen richtig einwintern und wo Sie einen passenden Abstellplatz finden.

13 profi-tipps fürs wohnwagen-winterlager - caravan einwintern und winterabstellplatz finden

Die Reisesaison geht zu Ende. Vielen Wohnwagen steht jetzt ein längerer Boxenstopp bevor. Die wichtigsten Tipps für die Winterpause hier auf CARAVANING.

Die gute Nachricht zuerst: Innen müssen Sie ihren Wohnwagen vor dem Winterschlaf nicht putzen. Wer will, kann natürlich Kehrbesen und Schwammtuch schwingen und das geliebte Urlaubsdomizil mit frisch gewienertem Innenraum in die Winterpause schicken. Mit dem Rückenwind der Vorfreude auf die nächsten Touren geht das im Frühjahr jedoch leichter von der Hand. Nicht umsonst hat sich im Haushalt der Frühjahrsputz durchgesetzt.

Allerdings braucht der Caravan auf jeden Fall eine Außenwäsche vor dem Winter und auch ansonsten gibt es noch genug zu tun, damit der Caravan den Winter schadlos übersteht.

13 Profi-Tipps fürs Einwintern des Caravans

  • Waschen Sie Aufbau und Unterboden des Wohnwagens.
  • Konservieren Sie den Lack anschließend mit Wachs.
  • Machen Sie Gummidichtungen mit Pflegemittel und Talkum geschmeidig.
  • Lösen Sie die Handbremse. Bremsklötze könnten sonst an den Trommeln festrosten und Seilzüge festgehen.
  • Entlasten Sie die Reifen. Erhöhen Sie den Luftdruck gegen den schleichenden Luftverlust um rund 0,5 Bar. Heben Sie den Wohnwagen mit den Kurbelstützen etwas an. Auch spezielle Reifenwiegen können Standschäden durch die andauernde punktuelle Belastung mindern.
  • Laden Sie, sofern vorhanden, die Bordbatterie. Anschließend klemmen Sie sie ab und überwintern sie sowohl trocken als auch frostfrei. Alternativ können Sie den Wohnwagen mit dem Ladekabel an 230 Volt angeschlossen lassen. So wird die Batterie immer nachgeladen.
  • Lassen Sie alle Hängeschränke geöffnet. So findet ein Luftaustausch mit dem Innenraum statt.
  • Stellen Sie Sitzpolster und Matratzen auf. Das verhindert die Bildung von Kondenswasser und damit von Stockflecken unter den Polstern.
  • Regelmäßig lüften. Ggf. die Fenster in Lüftungsstellung bringen.
  • Wasseranlage leeren. Pumpe abstellen und Hähne öffnen. Der Unterdruck zieht Restwasser aus den Leitungen und Armaturen.
  • Verschlusskappen des Kühlschranks aufsetzen. Kamine verschließen.
  • Gashähne und Gasflaschen schließen. Regler von den Flaschen losschrauben.
  • Fahrzeug ggf. mit einer staubdichten, aber luftdurchlässigen Hülle abdecken. Keinesfalls eine Plastikplane verwenden. Sonst sind Feuchteschäden programmiert.

Außenreinigung

Eine gründliche Außenreinigung können wir Ihnen nicht ersparen. Waschen Sie den Caravan sorgfältig von oben bis unten. Den Unterboden nicht vergessen und dabei eventuelle Schmutznester entfernen. Ansammlungen von Erde und Sand binden Feuchtigkeit, die sie an die meist hölzerne Bodenplatte abgeben, und verhindern, dass diese abtrocknet.

So pflegen Sie den Unterboden des Wohnwagens richtig.

Die Reinigung dient auch der Aufbaukontrolle. Schadstellen sollte man noch vor dem Winter ausbessern. Gegebenenfalls nachlackieren und den Unterbodenschutz erneuern. Eine abschließende Schicht Wachs schützt den Aufbau vor Wind und Wetter. Dichtungen um Türen und Fenster danken etwas Gummipflege. Und Talkum beziehungsweise Babypuder. Der macht den Gummi geschmeidig und verhindert das Festfrieren.

Zum Abstellen sollte man die Reifen entlasten. Die punktuelle Belastung über den langen Zeitraum kann zu Ablösungserscheinungen innerhalb der Reifenschichten führen. Also erhöht man den Luftdruck etwas und kurbelt die Stützen so weit hoch, dass sich das Gewicht gleichmäßig verteilt. Ebenfalls wichtig: Handbremse lösen. Bremsen und Seilzüge können sonst festgehen. Im Frühjahr will man sich von so etwas nicht einbremsen lassen.

Wasseranlage, Bordbatterie & Gasanlage

Das Entleeren der Wasseranlage versteht sich von selbst. Es schadet jedoch nicht, vorher noch mit etwas lebensmittelechtem Frostschutzmittel zu spülen. Den Duschschlauch auf den Boden legen und komplett leerlaufen lassen. Vor dem Ablassen des Tanks schaltet man die Pumpe aus und öffnet die Armaturen. Der entstehende Sog saugt dann das Wasser aus den Leitungen. Sofern die Siphons gut zugänglich sind und sich aufschrauben lassen, legt man diese ebenfalls trocken.

Nach einer gründlichen, möglichst auch mechanischen Reinigung mit Schwamm und Bürste samt abschließendem Trockenwischen geht der Tank dann mit geöffnetem Weithalsverschluss in die Pause. So kann er noch abtrocknen. Das entzieht Keimen den feuchten Nährboden. Den Abwassertank in diesem Arbeitsschritt nicht vergessen.

Sofern eine Bordbatterie vorhanden ist, schließt man den Caravan idealerweise mit einem Ladekabel ans 230-Volt-Netz an. Das ist jedoch abhängig vom Abstellplatz nicht immer möglich. Dann bietet sich als Alternative an, den geladenen Akku auszubauen und trocken sowie frostgeschützt im Keller zu überwintern. Jede Batterie entlädt sich über einen längeren Zeitraum selbst. Sie ist dann anfälliger gegen Frost und die sogenannte Sulfatierung, die sich negativ auf die Lebensdauer auswirkt.

Gasflaschen werden zugedreht und abgeklemmt. Regler und Gummischlauch überwintern am besten frostfrei. Die Außenöffnungen von Heizung, Therme und Kühlschrank verschließt man mit den vorgesehenen Winterabdeckungen. Mäuse und anderes Getier nutzen jede noch so kleine Öffnung und fühlen sich im Inneren eines Caravans wahrscheinlich ebenso wohl wie die Besitzer während des Urlaubs.

Innenraum winterfest machen

Im Innenraum sollte man dagegen sämtliche Schrankklappen und -türen geöffnet lassen. Das verbessert den Luftaustausch im Caravan und sorgt für eine gleichmäßigere Temperaturverteilung. An den kälteren Stellen – an der Außenwand und um Aufbauöffnungen – kann sich sonst Kondenswasser und im schlimmsten Fall Schimmel bilden.

Auch die Polster an der Sitzgruppe sollte man von der Unterlage abheben und aufstellen. Das Gleiche gilt für die Matratzen. Dabei helfen einige untergestellte Stützen. Feuchtigkeit könnte sonst Stockflecken verursachen. Auch den Kühlschrank nicht vergessen. Vorher muss man ihn allerdings abtauen, gründlich reinigen und trocken reiben.

Idealerweise sollte man den Wohnwagen regelmäßig lüften. Dazu alle Fenster und Türen für einige Minuten öffnen. Steht das Fahrzeug in einem geschützten Raum, kann man es wagen, die Fenster in der Lüftungsstellung zu schließen. Draußen lässt man das besser. In feuchter Umgebung ist es sinnvoll, innen ein oder zwei Luftentfeuchter aufzustellen.

Sehr wirksam sind elektrische Geräte. Deren Auffangbehälter muss man gelegentlich leeren. Wo kein Strom vorhanden ist, stellt man Entfeuchter auf, die der Luft mit Salzkristallen oder Ähnlichem Feuchte entziehen. Sie sind deutlich günstiger, aber auch weniger effektiv und verbrauchen sich mit der Zeit.

Das ideale Winterquartier

Einen Carport oder eine passende Garage hat nicht jeder. Jedoch erhöhen mehr und mehr stillgelegte Bauernhöfe die Chance auf einen geschützten Abstellplatz. Übliche Alternative: Viele Händler bieten ihren Kunden Stellmöglichkeiten über den Winter an, unter Umständen sogar mit Service. Wichtig ist eine Umfriedung; sie kann für die Versicherung entscheidend sein. Dazu genügt eine Kette mit Schloss, besser ist natürlich ein Zaun mit Tor. Der Straßenrand ist weniger geeignet: Angemeldete Caravans dürfen nur zwei Wochen an einer Stelle stehen; für abgemeldete ist der öffentliche Parkraum ganz tabu.

Winterabstellplatz über den Stellplatz-Radar suchen und finden

Übrigens: Hier gibt es die Möglichkeit, nach Winterabstellplätzen zu suchen.

Wer selbst einen potenziellen Winterabstellplatz für einen Wohnwagen auf dem eignen Grundstück hat, der kann diesen über folgenden Button ebenso eintragen und kostenlos anbieten.

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